Zum Auftakt des Schwerpunkts „200 Jahre Salzburg bei Österreich” zeigt der Meister der Flugaufnahmen Georg Riha die Altstadt Salzburgs mit ihrer historischen Festung, die glitzernde Salzach und die Winterpracht des alpinen Umlands.
In seinem jüngsten Werk nimmt der österreichische Filmemacher und Fotograf Georg Riha die Zuseherinnen und Zuseher mit auf eine faszinierende Reise hinweg über Landschaften und Bauwerke.
Die einzelnen Szenen - allesamt Flugaufnahmen und jede etwa ein bis zwei Minuten lang - besitzen ihren ganz eigenen Rhythmus - dem Zuschauer wird Zeit gelassen, die Naturschönheiten und Bauwerke von Salzburg zu erkunden. Neun verschiedene Komponistinnen und Komponisten geben jeder dieser Miniaturen ihre eigene musikalische Note. Die Begleittexte aus der Feder von Felicitas Freise und gesprochen von Burgschauspieler Peter Simonischek komplettieren das Gesamtkunstwerk von Bild, Sprache und Klang.
Über Salzburg
Dreiherrenspitze
Ganz im Westen von
Salzburg liegt die Dreiherrenspitze, auch Picco dei Tre Signori
genannt,
denn über ihren Gipfel verläuft seit 1919 die Grenze zu
Italien.
Hier grenzten einst die Herrschaftsgebiete der
Grafen von Tirol, von Görz und der Salzburger Erzbischöfe
aneinander,
was der Dreiherrenspitze ihren Namen gab.
Wer
diesen Dreitausender erklimmen will, tut dies besser von Südwesten
her,
weil seine nordöstliche Flanke 450 Meter tief abfällt und eine
Neigung von mehr als sechzig Grad hat.
Großglockner Hochalpenstraße
Für gewöhnlich
sind Straßen „nur“ eine Verbindung von A nach B.
Aber dann gibt
es welche, die haben ihren eigenen Mythos.
Die Großglockner
Hochalpenstraße ist so eine.
Als
Erlebnisstraße zieht sie jährlich fast eine Million Menschen
an.
Während man Kehre für Kehre nimmt - insgesamt
36 - um die Passhöhe auf 2.500 Meter zu erreichen
bilden
die Gipfel des Alpenhauptkamms die Kulisse.
Wer beim
Fuschertörl von der Hochalpenstraße abbiegt und weitere 71
Höhenmeter zurücklegt gelangt auf die
Edelweißspitze.
Sonnblick Observatorium
Am Alpenhauptkamm an
der Grenze von Salzburg und Kärnten liegt der Hohe Sonnblick.
Auf
seinem Gipfel thront bereits seit 1886 ein Observatorium.
Es ist die
älteste Forschungsstation der Welt die permanent besetzt ist und die
Zweithöchste in Europa.
Hier oben, in 3106 Meter Höhe,
trotzen die Forscher und Techniker den Kräften der Natur.
Die
Temperatur sinkt bis minus 37 Grad und der Wind weht mit bis über
200 Stundenkilometer.
Der Schnee kann auch schon mal bis zu
zwölf Meter hoch liegen.
Rund 35 wissenschaftliche
Projekte werden hier laufend betreut,
und die Messdaten liefern
wichtige Erkenntnisse unter anderem zum Klimawandel.
Großvenediger
Ihren höchsten Berg
teilen sich die Salzburger mit den Tirolern.
Denn der Großvenediger
liegt genau auf der Grenze der beiden Länder.
Der Weg
auf seinen Gipfel gilt unter Bergsteigern zwar „nur“ als
mittelschwere Hochtour,
aber sein Gipfelgrat ist dem Wind ausgesetzt
und fällt hunderte Meter tief ab,
sodass man trittsicher und
schwindelfrei sein muss, um zum Gipfelkreuz zu gelangen.
Krimmler Wasserfall
In drei Stufen und
insgesamt fast vierhundert Meter tief stürzt das Wasser der Krimmler
Wasserfälle,
und damit zählen sie zu den größten Wasserfällen
Europas.
Nicht nur Menschen sind beeindruckt von dem
faszinierenden Schauspiel.
Auch Tiere und Pflanzen fühlen sich hier
wohl.
In ihrem Sprühnebel wachsen hunderte verschiedene Arten
von Moos.
Kaprun
Am Speichersee Moserboden von Kaprun in den Hohen Tauern.
Selbst wenn sich die Gletscher immer weiter zurückziehen, sind sie noch groß genug, den See zu speisen.
Kraftwerk und Berg, zwei Welten prallen hier aufeinander.
Fast 500 Meter lang und 107 Meter hoch ist die Staumauer.
Denn sie muss dem Druck von Millionen Kubikmetern Wasser standhalten.
Tappenkarsee Kleinarltal
Wenn man am
wenigsten damit rechnet, findet man oft die schönsten Schätze.
Oberhalb vom Kleinarltal liegt das Tappenkar und darin gebettet
wie ein tiefblauer Edelstein der Tappenkarsee.
Erreichen
kann man ihn nur zu Fuß und nur von Juni bis September sind die
beiden Hütten an seinem Ufer bewirtschaftet.
Die andere Zeit über
ruht der See einsam und still ein geheimnisvolles Juwel im Grün der
Niederen Tauern.
Praeau-alm oberhalb Gasteinertal
Westlich von
Dorfgastein am Südhang vom Wetterkreuz auf 1800 Meter Höhe
wo die
Baumgrenze bereits in Sichtweite ist wird seit 150 Jahren eine Alm
bewirtschaftet: Die Präaualm.
Wer sie entdecken möchte,
hat einen weiter Weg, denn eine Seilbahn gibt es nicht. Auch keinen
elektrischen Strom.
Dafür aber Stille und Einsamkeit im
Überfluss.
Jägersee Kleinarltal
In den Radstädter
Tauern, kurz vor dem Talschluss des Kleinarltals, liegt versteckt der
Jägersee.
Er ist kein natürlicher See, sondern wurde im 18.
Jahrhundert von den Salzburger Fürsterzbischöfen als Fischteich
angelegt.
Wegen der vielen Fasttage brauchten sie große Mengen
Fisch, die von einem eigens bestellten Hoffischer gefangen wurden.
Noch heute tummeln sich im Jägersee Saiblinge und
Forellen allerdings nicht mehr für Erzbischöfe.
Hochkönig Ostgrat
Im Südosten vom
Steinernen Meer liegt der Hochkönig.
Er ist fast ein Dreitausender
und überragt alle anderen Berge im Umkreis von mehr als dreißig
Kilometern.
Hart zeichnet sich sein Ostgrat im Licht des
späten Nachmittags ab.
Noch ist es Herbst, doch der Winter kündigt
sich schon mit einer leichten Schneedecke an.
Ihre Zartheit lässt
die Felsen noch schroffer wirken.
Gegenüber vom Ostgrat
wächst die Torsäule fünfhundert Meter hoch aus dem Fels.
Zusammen
bilden sie eine steinerne Arena - das Ochsenkar - das sich
majestätisch in Richtung Salzachtal öffnet.
Eingang Eisriesenwelt Tennengebirge
Südlich von
Salzburg ragt das Tennengebirge am Rand des Salzachtals auf.
Der
Gebirgszug ist völlig verkarstet und wie ein Käselaib durchsetzt
mit Schächten und Höhlen.
Fast 170.000 Menschen besuchen
jedes Jahr die bekannteste von ihnen.
Ihr Eingang liegt in 1600 Meter
Höhe und ist nur mittels Seilbahn und zu Fuß erreichbar.
Aber der
Weg lohnt sich. Denn die Eisriesenwelt ist die größte Eishöhle der
Welt.
Burg Hohenwerfen, Herbst
Wer beim Anblick der
Burg Hohenwerfen an die Feste Hohensalzburg denkt, liegt damit gar
nicht so falsch.
Denn Hohenwerfen ist die kleine Schwester
von Hohensalzburg, schließlich wurde sie ebenfalls im 11.
Jahrhundert errichtet.
Ihre Aufgabe war es, die große
Schwester vor Angriffen aus dem Süden zu schützen.
Allerdings
war sie nur in wenige kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt.
Stattdessen diente sie meist dem Vergnügen, weil sie die zweite
Residenz und das Jagdschloss der Fürsterzbischöfe von Salzburg war.
Fuschlsee
Manche Orte sehen
aus,
als wäre für sie das Wort Idylle erfunden worden.
Der
Fuschlsee ist so einer.
Die perfekte Kulisse für Träume
jeglicher Art - auch für Kinoträume.
Romy Schneider
durfte hier als Kaiserin Sisi ihre Jugendjahre verbringen,
denn
Schloss Fuschl war das Double für Possenhofen,
das
Geburtsschloss der Herrscherin.
Ein Lustschloss war es
jedoch schon viel früher.
1450 ließen es die Fürsterzbischöfe
von Salzburg errichten, um sich an der Jagd zu erfreuen und an der
Idylle.
Wolfgangsee, Sankt Gilgen, Ochsenkreuz
Der Sage nach wollte
ein Bauer einst seinen Ochsen zum Schlachten nach St. Gilgen treiben.
Unterwegs scheute das Tier und sprang in den Wolfgangsee.
Der Bauer
sprang hinterher, doch er konnte nicht schwimmen.
So hielt er sich am
Schwanz des Ochsen fest und dieser zog ihn zu einer kleinen Insel im
See und rettete ihm das Leben.
Aus Dank stiftete der
Bauer den Bildstock, das Ochsenkreuz.
Ob er danach auch dem Ochsen
das Leben schenkte, ist nicht überliefert.
Egelseen
Die Egelseen in der Nähe von Mattsee.
Sie sind zu dritt. Ihr Vorfahr war der Ur-Egelsee, ein Überbleibsel sogar aus der Eiszeit.
Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde er trockengelegt.
Und zurück blieben drei kleine Moorseen, eingebettet in üppiges Grün.
Hellbrunn
Vergnügen wurde in der Renaissance großgeschrieben.
Doch dafür brauchte es die passende Kulisse.
Und deshalb ließ sich Markus Sittikus, der Fürsterzbischof von Salzburg,
in Hellbrunn ein Lustschloss errichten.
Auch ein weitläufiger Park gehört dazu.
Salzburg Residenzbrunnen, -platz, Dom, Abend
Stefan
Zweig:
Salzburg ist verschwenderisch gebaut,
mächtig
die Türme, mächtig die Paläste,
herausfordernd groß die
Kirchen
und vor ihnen die Plätze weiträumig,
so dass ihre Höhe
und Rundung voll zur Geltung kommen.
Aber hoch über all
dem steht das wuchtige Wahrzeichen der Stadt, die Feste
Hohensalzburg.
Von allen Seiten, von nah und fern,
immer
sieht man zuerst dieses steinerne Schiff,
über dem grünen
Gewoge der Landschaft.
Mattsee
Ganz eng liegen sie bei einander, der Obertrumer See und der Mattsee.
Zusammen mit dem Grabensee bilden sie die Trumer Seen.
Ihr Name kommt übrigens von dem Wort „Druma“, was so viel wie
„oberes Ende des Seebeckens“ bedeutet.
Zellersee
Schon zur Zeit der
Römer gab es am Westufer des Zellersees eine Siedlung.
Um 740 nach
Christus gründeten dann Mönche den Ort „Cella in Bisonzio“,
Zell am See.
1928 erhielt Zell das Stadtrecht.
Die
Eröffnung der Giselabahn 1875 und der Großglockner Hochalpenstraße
1935 machten den Ort zum Fremdenverkehrszentrum.
Doch den
See lässt das unberührt. Er besitzt immer noch Trinkwasserqualität.
Hochkönig, Schönfeldspitze Steinernes Meer, Matras Haus
An der Grenze von
Bayern und Salzburg erhebt sich das Steinerne Meer.
Schroff
fällt der Gebirgstock zu den Seiten hin ab.
Aber steigt man auf
zweitausend Meter Höhe, sieht man eine Hochfläche, aus der einzelne
Bergspitzen ragen.
So etwa die Schönfeldspitze und der
Hochkönig, auf dessen Gipfel das Matrashaus sitzt.
Wer es hier
herauf schafft, wird mit einem prachtvollen Ausblick belohnt, weit
über die Landesgrenzen hinweg.
Aber was sind schon
Grenzen für die Wolken, die gleichmütig über die Bergkämme
ziehen?
Langenholz
Westlich von St.
Gilgen geht ein Wintertag zur Neige.
Der Schnee gibt dem
weich geschwungenen Höhenrücken nördlich vom Fuschlsee noch
weichere Züge.
Weich legen sich auch die Abendschatten
auf die Häuser von Langenholz, als wollten sie sie einhüllen zur
Nacht.
Gläserner Dunst hängt über dem Becken von
Thalgau und trennt die Welt in ein Oben und Unten.
Das
zarte Blau des Winterhimmels verspricht Dir alles, und hat doch nicht
die Kraft, es zu halten.
Belass es beim Träumen und
verschieb Deine Taten auf Sommer.
Schafberg, Winter
Am Schafberg im
Winter.
Von Ende Oktober bis Ende April kommt nur herauf,
wer es zu Fuß schafft.
Denn die Zahnradbahn fährt nur in der
Sommersaison.
Majestätisch ragt der Nordabbruch hoch über
dem Mondsee auf.
Wer von dieser Seite aus den Schafberg bezwingt,
erreicht das Gipfelplateau durch die Himmelspforte,
einen künstlich
geschlagenen Felsdurchstieg.
Kaum ist man hindurch
geklettert, wird man mit dem atemberaubenden Ausblick belohnt und
Sonnenschein!
Denn nun steht man auf der Südseite des
Schafbergs.
Gosaukamm
Mit dem
wildgezackten Gosaukamm grenzt Salzburg an Oberösterreich.
Seine
schroffen Spitzen wetteifern um die Höhe. Jede von ihnen umrankt von
Legenden.
Doch keine einzige der Erzählungen ist sanft, lieblich
oder hat einen guten Ausgang.
Gerade so, wie es dem Gosaukamm zu
Gesicht steht.
Er ist Teil vom Dachsteinmassiv, und die Kräfte
der Natur haben ihn geformt.
Salzburg Zentrum, Winter
Weiß erstrahlen die
Mauern der Stadt, leuchtet die Feste Hohensalzburg.
Als wollten sie
an das „weiße Gold“ erinnern, dem Salzburg seinen Aufstieg
verdankt.
755 taucht die Stadt erstmals als „Salzpurc“
in der Chronik auf.
Sie ist damals wichtigster Handelsplatz für das
Salz aus Reichenhall.
Zum „deutschen Rom“ wird sie
fast tausend Jahre später,
als ihr der Barockbaumeister Fischer von
Erlach das heutige Erscheinungsbild gibt.